Am 27.04.2021 haben wir, der Sowi GK von Frau Pruß aus der Q1, ein Interview mit der Politikerin Brigit Sippel geführt. Passend zur unserem Unterrichtsthema Europäische Union, ist Birgit Sippel als SPD-Politikerin für die Fraktion der Progressiven Allianz der Sozialdemokraten, also der sozialdemokratischen Fraktion im Europa-Parlament für den Wahlkreis Südwestfalen eine Abgeordnete. Somit konnten wir also einen näheren Einblick in eine Institution der EU gewinnen. 

Der Tagesablauf einer Abgeordneten im Europa Parlament sieht vor, dass montags bis donnerstags Sitzungen in Brüssel stattfinden von 9 bis 19 Uhr und die restliche Wochenzeit zu Hause verbracht wird, wobei dort andere Angelegenheiten bezüglich seinem eigenen Wahlkreis geklärt werden und somit wenig Freizeitaktivitäten nachgegangen werden kann. Ihr persönliches Interesse für die Politik bekam sie durch ihre Erziehung und ihrem Interesse an Nachrichten, in ihrer Jugend engagierte sie sich bei den JuSos, der Jugendorganisation der SPD. 

Da Birgit Sippel als Verhandlungsführerin eine besondere Rolle spielt, muss sie versuchen möglichst alle Perspektiven zu verstehen und unter einen Hut bringen und dabei immer offenbleiben, dies sieht als Herausforderung. Ihre allgemeinen politischen Ziele sind Chancengleichheit für alle Gruppierungen, die ausgeschlossen werden wie beispielsweise Roma & Sinti, LGBTQ+, Datenschutz und insbesondere der Schutz der Privatsphäre genauso wie gegen den Extremismus zu arbeiten und die Demokratie weiterzuleben. 

Wir haben viel zu aktuellen Themen besprochen, beispielsweise zu den Korruptionsvorfällen der CDU/CSU, die Bundestagswahl Ende September oder Corona. Frau Sippel ist der Meinung, dass durch Einführung von Lobbyregistern Korruptionsfälle und auch Missbrauch von Lobbyismus schneller auffallen beziehungsweise gar nicht mehr vorfallen. An sich findet sie, dass mehr Transparenz in der Politik nötig sei auch aufeuropäischer Ebene. Auch sollten Verstöße gegen die Datenschutzgrundverordnung mit hohen Bußgeldern bestraft werden. Zudem steht sie für faire Steuern und Steuererhöhung der sogenannten Reichensteuer, um mehr Chancengleichheit zu erreichen, deswegen spricht sie sich auch für Rentenversicherungen, Sicherstellung eines Schulabschlusses für jeden und Demokratie am Arbeitspatz, also das Arbeitnehmer mehr Mitbestimmungsrecht haben aus. Aus diesem Grund hält sie Olaf Scholz, Kanzlerkandidat der SPD auch am besten geeignet für diese Rolle, da dieser ihrer Meinung nach zukunftsorientiert sei und sich für Chancengleichheit einsetze. Zu der derzeitigen Impfpolitik spricht sie sich für eine Aufhebung der Priorisierung aus und ist aber auch der Meinung, dass Maßnahmen wie Ausgangssperren etc. nötig seien, um die Pandemie zu beenden. Ein wichtiges Thema für unsre Generation ist der Klimaschutz. Hierbei spricht sie sich dafür aus, dass umweltfreundliche Ressourcen und energiesparenderes Leben wichtig sind, um den Klimawandel noch weites gehend zu stoppen, dabei könnte vielleicht die Digitalisierung helfen, da somit mehr Menschen im HomeOffice arbeiten können. 

Im Unterricht haben wir über den möglichen Türkeibeitritt in die Europäische Union eine Debatte geführt. Ihrer Meinung nach ist es schade, dass die Türkei sich in Sachen der Demokratie, Bewahrung der Menschenrechte zurück entwickelt und somit keine Chance hat in die EU beizutreten, obwohl die Türkei wichtig ist. Zum Beispiel durch das Flüchtlingsabkommen konnten sich die europäischen Staaten besser auf die neuen Flüchtlinge einstellen. Frau Sippel ist hier der Meinung, dass die EU aber einen gewissen Anteil an Flüchtlingen aufnehmen muss und dieses Abkommen nicht als Ausrede nehmen sollte.  An sich setzt sie sich dafür ein, dass die Lebensbedingungen in vielen Ländern verbessert werden, um Migration vorläufig zu verhindern, sodass die Menschen gar nicht erst aus ihrer Heimat flüchten müssen. Um Kriege zu verhindern, ist sie der Meinung, dass Waffenexporte minimiert werden müssen und das internationale Verbindungen (EU und USA) nötig seien, um wenigstens Frieden begleitend zu schaffen. 

Wir haben uns sehr gefreut, dass wir dieses Interview führen durften, um mehr Einblicke zu bekommen und auch mal persönlich (über Teams) mit Politikern zu sprechen. 

Pauline Altgeld und Anna Hoppe, Q1

 

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