Bericht Portugal Austausch Q1

Olá Bom Dia

Vom 09.04.2024 bis zum 16.04.2024 hatten 13 Schüler:innen der Q1 die Möglichkeit, gemeinsam mit Herrn Dr. Dietrich und Frau Schwarz in die wunderschöne Stadt Leiria in Portugal zu fliegen, um an einem Austausch mit 13 portugiesischen Schüler:innen über ERASMUS+ teilzunehmen.

Der Austausch steht unter dem Motto „Wir.hier.draußen!“ und beschäftigt sich vor allem mit Nachhaltigkeit, Umweltproblemen und deren Bewältigungsstrategien in den beiden so verschiedenen Ländern. 

Zunächst startete unsere Reise allerdings am Stiftstor, von wo wir mit dem Bus zum Flughafen Dortmund gefahren sind. Die üblichen Prozeduren, dann saßen wir ganz bald im Flugzeug von Ryanair auf dem Weg nach Porto. Nach einer etwas holprigen Landung und einer weiteren Busfahrt kamen wir in Leiria an, wo wir von unseren Gastfamilien empfangen wurden. Nachdem alle ihre Austauschpartner:innen gefunden hatten, ging es nach Hause, wo wir nach einem Abendessen und ersten Kennenlerngesprächen sehr müde ins Bett fielen.

Unsere Austauschschule in Leiria, die Escola Secundária Francisco Rodrigues Lobo hatte ein spannendes und vielfältiges Programm für die Woche vorbereitet, um uns das Land Portugal, die portugiesische Kultur und Natur näher zu bringen. 

So begann der erste Tag in Portugal mit Ice breaking activities, wobei wir unter anderem (mehr oder weniger erfolgreich) einen portugiesischen Volkstanz lernten. Im Anschluss wurden wir in Kleingruppen von unseren Partner:innen durch die Schule geführt. Bei der nachfolgenden Kaffeepause wurden wir vom portugiesischen Schulleiter begrüßt. Anschließend hörten wir noch ein paar Präsentationen zur Stadt Leiria als solcher, ihrer Architektur und zu Umweltprojekten der Schüler:innen. Mittags gingen alle Schüler:innen gemeinsam in ein Café, um sich für den Nachmittag zu stärken. Nachmittags wurden dann das Filmmuseum und das Schloss von Leiria besichtigt und im Anschluss erkundeten wir die Stadt im Rahmen einer Schnitzeljagd auf eigene Faust. Um 17.00 Uhr endete das Programm mit einer Gratis Brisa do Lis, einer ziemlich Ei-lastigen regionalen Süßspeise. Die Schüler:innen machten sich dann mit ihren Partner:innen auf den Heimweg, um den Abend in den Gastfamilien mit Gesprächen und Spielen ausklingen zu lassen.

Der nächste Tag war für viele ein Highlight, da wir zu der wunderschönen Badebucht Sao Martinho do Porto gefahren sind. Vorher haben wir der größten Düne Portugals einen Besuch abgestattet und sind die Düne zwar nicht runtergerollt (wie es wohl alle portugiesischen Kinder machen), haben aber zumindest den großartigen Ausblick von oben genossen. Nach einem kurzen Dünenspaziergang gelangten wir zum Strand. Auf dem Weg um die halbe Bucht herum hatten wir unseren ersten wirklichen Kontakt zum Meer, der bei manchen auch mit einem ungewollten Wurf ins Wasser endete. An der richtigen Stelle angekommen, mussten wir unsere Boards zum Stand-Up-Paddling erst einmal aufpumpen und konnten dann endlich ins Wasser oder auf die Boards. Das SUP fahren war sehr lustig und hat auch bei den meisten gut funktioniert, auch wenn viele den Sport eher als Sit-Down-Paddling interpretiert haben. Nach einem gemeinsamen Picknick am Strand haben wir einen Spaziergang zu einer kleinen Klippe am Atlantik gemacht, wo einige von der Intensität der Wellen überrascht und ordentlich nass gespritzt wurden. Im Anschluss haben wir einen Berg erklommen, von dem wir einen wunderschönen Ausblick auf das Meer und die umliegenden Klippen hatten. Nach der Rückfahrt verbrachten wir dann wieder Zeit mit unseren Gastpartner:innen, bemerkten aber, dass alle deutschen Schüler:innen einen enormen Sonnenbrand bekommen hatten. An diesem Punkt wurden Aloe Vera, After Sun Lotion und Biafin zu unseren besten Freunden.

Der Freitag stand – nach sanftem Tourismus am Vortag – erneut ganz im Sinne der Austausch-Themen Nachhaltigkeit und Umweltprobleme. Morgens besuchten wir zunächst die bombeiros, die Feuerwehr Portugals, die eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung der häufigen Waldbrände spielt. Wir durften auch in die Feuerwehr-Wagen einsteigen und die Feuerwehr-Kleidung anprobieren, wobei sich herausstellte, dass in einigen von uns ein geborener bombeiro steckte. Im Anschluss besuchten wir eine nachhaltige Grundschule, die Casa da Ávore, wo man uns von ihrem etwas anderen Schulkonzept erzählte. Zum Beispiel werden die Schüler:innen sehr viel draußen unterrichtet und die Nachhaltigkeit zeigt sich auch im Bau der Schule, bei der die Außenfassade aus Kork besteht, also der Rinde der portugiesischen Korkeiche. Kork findet sich übrigens auch in jedem Produkt in typischen Touri-Shops. Danach hatten wir einen Orientierungslauf im Naturpark Mata dos Marrazes, welcher jedoch nicht sonderlich erfolgreich war, da sich ein Zielpunkt an der falschen Stelle befand. Müde und erschöpft machten wir dann Mittagspause, wobei wir die Gesellschaft von sehr kontaktfreudigen Ziegen genießen konnten. Nachmittags hörten wir dann Vorträge über Waldbrände und invasive Pflanzenarten in Portugal und durften schon ab 16.00 Uhr die Freizeit mit unseren Partner:innen verbringen. Manche gingen daher noch ein Eis essen oder probierten die Pasteis de Nata, ein portugiesisches Gebäck, welches unser aller Herzen eroberte. 

Freitagabend trafen sich dann alle portugiesischen und deutschen Schüler:innen in der Stadt, um gemeinsam Abend zu essen. Als Gruppe von gut 20 Personen hatten wir einige Probleme, ein Lokal mit genügend Plätzen zu finden, bekamen dann aber noch ein paar Tische in einemetwas versteckten Restaurant mit sehr netter Bedienung. Die Nacht verbrachten die meisten von uns gemeinsam in der Stadt, da Leiria bei Nacht ein wirklich wunderschöner Ort ist – alles mit Lichterketten beleuchtet und die schmalen Gassen unfassbar idyllisch. Wir trafen auch noch ein paar andere portugiesische Jugendliche, die superfreundlich und offen waren, und verbrachten den Abend gemeinsam zum Beispiel beim Wahrheit oder Pflicht spielen. 

Das Wochenende verbrachten dann alle individuell mit ihren Gastfamilien, wobei wir alle eine schöne Zeit hatten. Einige besuchten Lissabon oder Coimbra, andere waren am Strand oder in einer Tropfsteinhöhle. Alle Aktivitäten mit den Austauschpartner:innen waren unglaublich schön und es entstanden viele enge Freundschaften über die Zeit. 

Am letzten Programmtag, Montag, besichtigten wir zunächst die beeindruckende Kathedrale Mosteiro da Batalha und im Anschluss den Ort Nazaré, der vor allem für seine Mega-Wellen und den Surf-Tourismus bekannt ist. Auch wenn wir aufgrund der Jahreszeit keine Monster-Wellen zu sehen bekamen, konnten wir das Surf-Museum besichtigen und einige lustige Fotos im starken Wind machen. Nachmittags wanderten wir dann noch durch das Gebiet des abgebrannten Pinien-Waldes, wo aktuell Aufforstungsprojekte stattfinden, wie uns zwei Experten unterwegs erklärten. Abends trafen wir uns alle zu einer Abschiedsparty, wobei wir zunächst eine Tanzvorstellung der lokalen Staccato Dance Company erhielten. Beim anschließenden gemeinsamen Essen hatten wir die Möglichkeit, auch die Gastfamilien der Anderen kennenzulernen und die Woche Revue passieren zu lassen. Zudem wurden Preise für die Schnitzeljagd und den Orientierungslauf verliehen und zahlreiche Danksagungen ausgesprochen. Die portugiesischen Schülerinnen brachten einigen von uns noch einen typischen Party-Tanz bei, der ganz sicher auch auf Partys in Deutschland von uns eingeführt wird. Nach dem Fest gingen wir alle noch einmal gemeinsam nach Leiria, um zusammen auf diese tolle Woche anzustoßen.

Am nächsten Morgen kam es zu Umarmungen und Tränen beim Abschied. Mit dem Bus sind wir dann zurück nach Porto gefahren, von wo unser Flug nach Dortmund ging. Wehmütig genossen alle noch die letzten Stunden Sonnenschein, da uns im Siegerland Schnee und Regen erwarteten. Trotz ein bisschen Hektik im Flughafen von Porto klappte die Rückreise reibungslos und wir kamen alle gesund, glücklich und mit ein bisschen Sonnenbrand abends am Stiftstor an. 

Die Zeit in Portugal war für uns alle ein unglaublich intensives und schönes Erlebnis. Wir haben neue Freundschaften geschlossen, eine zweite Familie gefunden und eine andere Kultur kennengelernt. Die Woche war sehr ereignisreich und auch teilweise herausfordernd, da wir uns auf das andere Mindset der Portugiesen (vor allem im Bezug auf Pünktlichkeit) einstellen mussten und es reichlich Input gab zu Umweltproblemen und den zum Teil holprigen Wegen, sie zu lösen. Auch das wirklich heiße, sonnige Wetter war wunderschön, aber herausfordernd für unseren Kreislauf und die Haut. Doch wir lernten auch super viel über ein anderes Land, eine andere Kultur und eine andere Sprache, sodass die Zeit alles in allem sehr bereichernd war.

Wir werden die schöne Sonne Portugals, den Strand und das Meer sowie unsere portugiesischen Gastfamilien sehr vermissen und freuen uns darauf, die Portugiesen in ungefähr einem Monat bei uns Willkommen zu heißen. Portugal war für die meisten von uns vorher ein relativ fremdes Land, doch wir haben uns alle in dieses wunderschöne Land mit seiner atemberaubenden Natur, der tollen Kultur und den unglaublich freundlichen Menschen verliebt und werden wahrscheinlich alle wiederkommen. Danke für diese einmalige Möglichkeit, mit Erasmus+ nach Portugal zu fliegen und eine zweite Heimat in diesem kleinen, aber unglaublich vielseitigen Land an der europäischen Atlantikküste zu finden.

Unsere Partnerschule hat eine Bilderreihe auf Facebook veröffentlicht. Wer da noch etwas stöbern möchte, klickt hier und anschließend auf "Galerie" unterhalb des Bildes. Dort wird man auf die Facebook Seite mit weiteren Eindrücken unserer Reise weitergeleitet. 

In diesem Sinne, 

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