Mikroskopieren im Biologieunterricht: Zwiebelgeruch, kontrastarme Bilder, zerkratzte Objektive und wenig Details. So konnte das in der Vergangenheit aussehen.
Nicht mehr am Gymnasium Stift Keppel in Hilchenbach. Dort ist im laufenden Schuljahr mit Mitteln aus dem Digitalpakt NRW das erste digitale „Mikroskopier-Klassenzimmer“ entstanden. Die 16 neuen Hightech-Mikroskope von Zeiss lassen nicht nur Augen größer werden. Alle Mikroskope verfügen über eine HD-Kamera und sind über das schulweite offene WLAN vernetzt. Die Bilder können von jedem der 16 Geräte live über die Software Labscope übertragen werden, sodass alle Schülerinnen und Schüler im Raum in den Genuss der mikroskopierten Bilder kommen. Darüber hinaus können die Objekte mithilfe der App vermessen, skizziert und bearbeitet werden. Heidi Krist aus dem Biologie-Leistungskurs ist begeistert: „Der Funktionsumfang der kontrastreichen Mikroskope ist unglaublich. Endlich sieht man zahlreiche Details, über die man vorher bloß Berichte kannte, ohne dass sie für uns sichtbar waren.“ Bei den PrimoStar-Mikroskopen handelt es sich um sehr lichtstarke Mikroskope, mit denen sogar kleinste Organismen wie Plankton oder Bärtierchen bestimmt werden können. Durch die Kombination des analogen Mikroskopierens und der digitale Vernetzung werden neue Maßstäbe gesetzt. Schülerinnen und Schülern lernen richtig zu mikroskopieren und arbeiten zeitgleich an ihren Tablets. So werden Gruppenarbeiten attraktiv und effizient gestaltet. „Auf meinem Lehrer-Tablet werden alle Mikroskope und deren Live-Bilder angezeigt und verwaltet, sodass ich jede Entdeckung mitverfolge und wir gemeinsam den Ablauf des Unterrichts gestalten können“, sagt Michael Kosak, Biologielehrer in Keppel. Das Bärtierchen übrigens hat er beim Einrichten der neuen Geräte entdeckt, in einem Tropfen Wasser aus dem Schul-Aquarium. Spannend, wer hier im Stift so alles wohnt!
Die Fotos zeigen den Bio-Leistungskurs bei der Arbeit mit den neuen Mikroskopen sowie das Bärtierchen aus dem Schulaquarium: mit bloßem Auge unsichtbar.
