Das Fach Französisch trägt sowohl zur Erweiterung der Sprachkompetenzen als auch der interkulturellen Kompetenzen der Schüler bei. Die Erziehung zu Toleranz und zur Offenheit gegenüber dem Anderen und Fremden ist in den pädagogischen Leitlinien verankert. Französisch wird am Gymnasium Stift Keppel als zweite Fremdsprache ab Klasse 7 unterrichtet, alternativ zu Latein. Leider kam in den vergangenen Jahren kein Französisch-Kurs im Bereich der Differenzierung zustande, weshalb sich die Schulkonferenz entschieden hat, andere sprachliche Angebote im Diff II-Bereich einzuführen.

Andererseits bildet Französisch als erste lebende romanische Sprache an unserer Schule die Basis für weitere Sprachen derselben Sprachfamilie (Spanisch und Italienisch ab JS 8 und in der Oberstufe im Wechsel).

Frankreich ist das europäische Land, mit dem Deutschland die längste gemeinsame Grenze, aber gleich-zeitig eine überaus wechselvolle und konfliktreiche Geschichte hat, und mit dem die intensivsten wirtschaftlichen Beziehungen bestehen. Insofern ist es wichtig, dass möglichst viele Schülerinnen und Schüler zumindest ein Grundverständnis sowohl der Sprache als auch der Kultur unseres Nachbarlandes und der gemeinsamen Geschichte beider Länder vermittelt bekommen. Hierbei wird nach Möglichkeit mit den Fächern Geschichte und Erdkunde zusammengearbeitet.

Die Fachschaft hat sich für das Lehrwerk Découvertes entschieden, weil es, basierend auf dem europäischen Referenzrahmen für die Sprachen, die Schülerinnen und Schüler systematisch und mit großem Methodenreichtum in die Sprache einführt und gleichzeitig alle Facetten des französischen Alltags, aber auch der spezifischen Eigenheiten des Landes beleuchtet. Die Lehrmaterialien bieten viele Möglichkeiten der Binnendifferenzierung, der individuellen Förderung und Selbstevaluation. Darüber hinaus überzeugt das Lehrwerk durch die dazugehörige, kostenlose Klett-Lern-App, über die die Lernenden sich Lernvideos zu den aktuellen grammatischen Themen immer wieder anschauen sowie motivierende Online-Übungen ausprobieren können. Das gesamte Vokabular ist außerdem vertont, sodass die Schülerinnen und Schüler ebenso in der Schule wie zuhause ihre Aussprache üben können.

Auch werden die Schüler/innen schon früh an den kreativen Umgang mit der Sprache herangeführt, führen Lesewettbewerbe auf Ebene der jeweiligen Jahrgangsstufen durch und nehmen an deutschlandweiten Sprachwettbewerben teil.

Die schon im entsprechenden Konzept ausgewiesenen Methoden werden auch in Französisch fortlaufend eingeübt und angewendet, die Methodenkompetenz sowie ihre Fähigkeiten im Umgang mit Medien wer-den vertieft. Hierbei handelt es sich um Folgendes:

  1. Methoden:
    • Versprachlichung von Bildermaterial
    • Umgang mit Texten: Hörverstehen, Leseverstehen
    • Verfassen von Texten
    • Dialogführung und Diskussion
    • Präsentation
    • Kurzvortrag
  2. Medien:
    • Authentisches Bildmaterial, Zeichnung, Schilder
    • Bandes Dessinées (BD)
    • Lesetexte (Dialogform/Erzählform, Sachtexte, Ganzschrift), Hörtexte
    • Gedichte und Chansons
    • E-Mails, Internetseiten
    • Filmausschnitte/Filme

Die Schüler werden motiviert, an DELF teilzunehmen, da sie auf diese Weise Sprachzertifikate erwerben, die auch für ihre berufliche Zukunft hilfreich sein werden. Außerdem trägt die stufenweise Steigerung des Anspruchsniveaus zur Leistungsmotivation der Schüler bei, und schließlich ist das Fortführen von DELF bis zum Niveau B2 oder sogar C1 für leistungsstarke Schülerinnen und Schüler eine gute Möglichkeit der Profilierung, auch wenn einmal kein Leistungskurs im Fach Französisch gebildet werden kann. Jährlich nehmen ca. 20 (manchmal auch mehr) Schülerinnen und Schüler an der Prüfung teil.

Das Gymnasium Stift Keppel führt seit dem Jahr 2014 einen regelmäßigen Schüleraustausch (jährlich stattfindend) mit einem Collège in Steenvoorde (Nordfrankreich) durch.

Werner/Zapletal, November 2020