Geschichte findet sich nur in staubigen Büchern, und die Schüler des Leistungskurses Geschichte
hocken nur vor langweiligen Primärquellen und noch langweiligeren Sekundärtexten? - Pustekuchen!
Am 28.8.2012 machte sich der Geschichts-LK der Q2/Jgst. 13 auf den Weg nach Bonn, um
Geschichte hautnah und zum Anfassen zu erleben.
Mit dem Zug fuhren wir nach Bonn und ließen uns zuerst durch das "Haus der Geschichte der Budesrepublik" treiben, um erste Einblicke und Hinweise für unsere Arbeit im zweiten Halbjahr zu bekommen. Wir erkundeten einfach alles: Von dem Zugwaggon, mit dem schon Konrad Adenauer
gefahren ist, über Wahlplakate aus den 50ern bis hin zur Infowand über die Vereinten Nationen.
Nach dem Besuch im Haus der Geschichte machten wir das obligatorische Erinnerungsfoto
und stärkten uns dann bei einem Picknick für den zweiten
Teil unserer Spurensuche. Denn anschließend gingen wir zur
Friedrich- Ebert-Stiftung, die auch das "Archiv der sozialen
Demokratie" beherbergt. Mit unserer im Unterricht
erworbenen geballten Ladung geschichtlichen Wissens über
den Widerstand der Sozialdemokraten nach der
Machtergreifung der Nationalsozialisten im Januar 1933
fühlten wir uns gut vorbereitet.
Wir wurden von der Archivarin, Frau Dr. Lenz, und dem
Bibliothekar, Herrn Dr. Zimmermann, freundlich in Empfang
genommen und direkt zu einer Schauvitrine mit Exponaten
zur Geschichte der SPD geführt, so dass wir sofort einen
Einblick in die Arbeit des Archivs bekamen. Die beiden
Experten erklärten uns aber auch den Aufbau des Archivs
und die Grundlagen der Archivarbeit. Gespickt war ihr Vortrag
mit einer Fülle von detaillierten Informationen über die
geschichtlichen Zusammenhänge sowie mit interessanten
Anekdoten über ihre eigenen Erlebnisse mit den im Archiv
dokumentierten Geschichten. Veranschaulicht wurde alles
durch die Archivalien, die sie extra für uns herausgesucht und ausgelegt hatten. So konnten wir in Folianten mit Zeitungen des Jahres 1933 blättern und merken, dass unsere "Ladung geschichtlichen Wissens" durchaus noch erweiterungsfähig war. Wir sahen umfangreiche Namenslisten, die die Nationalsozialisten angelegt hatten, um im Krieg bei der Besetzung von Ländern Andersdenkende
und Oppositionelle sofort festnehmen zu können.
Besonders beeindruckt haben uns die kleinen Hefte, die, als Haushalts-, Gesundheits- oder Schönheitsratgeber getarnt, von den Sozialdemokraten in Deutschland und im Exil benutzt
wurden, um über die Grenzsekretariate die gesammelten Informationen als Berichte wieder nach Deutschland zu schmuggeln und den Widerstand zu stärken.
Anschließend genehmigten wir uns einen Imbiss in der Bonner Innenstadt und machten uns dann
zurück auf den Weg nach Hilchenbach.
Natalie Menn u.a.