Die Klasse 8a auf dem diesjährigen Schlag bei den Schanzen

Der 18. Und der 20. April 2016 standen für die vier 8. Klassen ganz im Zeichen des Waldpraktikums. Bereits am Montag lernten die Klasse 8 a unter Führung von Herrn Girod und die Klasse 8 m unter der Leitung von Herrn Zeigan den Historischen Hauberg unter wirtschaftlichen und ökologischen Gesichtspunkten kennen. Es folgten am Mittwoch die Klassen 8 b mit Herrn Arnold und 8 c mit Frau Röder. Im von der Waldgenossenschaft Fellinghausen betreuten Haubergsmuseum wird die traditionelle Siegerländer Haubergswirtschaft lebendig erhalten. Die Gesamtgröße des Historischen Haubergs beträgt 21,6 Hektar. Der Hauberg ist in 20 Schläge eingeteilt, von denen jeweils einer mit einer durchschnittlichen Fläche von 1,1 Hektar (= 11000 m²) in einem Jahr abgeholzt wird, so dass nach 20 Jahren der erste Schlag wieder an die Reihe kommt.


Karte des Fellinghäuser Haubergs (rot umrandet der diesjährige Schlag)

Beim Schlag des Jahres 2015 lernten die Schülerinnen und Schüler eine Form der landwirtschaftlichen Zwischennutzung kennen, den Anbau von Winterroggen, dessen Pflänzchen zwischen den Baumstümpfen wuchsen. Auch Buchweizen wurde früher auf der frisch abgeholzten Fläche angebaut. Die vielfältigen Nutzungen des Haubergs konnten die Schülerinnen und Schüler der Haubergsuhr entnehmen.


Die Klasse 8 m mit Herrn Zeigan bei der Haubergsuhr neben dem diesjährigen Schlag

Die Fläche, die jeder Anteilseigner in einem Schlag nutzen darf, wird mit Pflöcken abgesteckt, auf denen das persönliche Haubergszeichen eingeritzt ist.


Ob dieses Zeichen wohl Zeigan bedeutet? Gesagt hat er jedenfalls nicht, dass er Anteilseigner sei.

Gerade wegen der vielfältigen Nutzung sind artenreiche Biotope entstanden, da ja in direkter Nachbarschaft Flächen mit Wiesen-/Feldcharakter, Gebüsch-/Heckencharakter und Waldcharakter vorhanden sind. Hochwälder sind dagegen viel eintöniger und artenärmer. Über typische im Hauberg vorkommende Pflanzen- und Tierarten erhielten die Schülerinnen und Schüler direkt vor Ort entsprechende Informationen, zumal eine Reihe von Arten direkt entdeckt werden konnte.


Frühstückspause im Hauberg

Am Meilerplatz wurde über die Erzeugung von Holzkohle und deren Bedeutung für die Verhüttung von Eisenerz informiert, die bereits vor über 2000 Jahren die Kelten im Siegerland beherrschten.


Beim Nachbau der historischen Unterkunft traf man den „Köhler“ an.

Nachbau eines keltischen Schmelzofens aus der La-Tène-Zeit

In solchen Schmelzöfen haben die Kelten Eisen hergestellt, das sie zu Gebrauchsgegenständen und Waffen verarbeitetet haben. Bei strahlendem Sonnenschein hatten die Schülerinnen und Schüler viel Interessantes kennengelernt. Einziger Wehmutstropfen war das Arbeitsblatt, zu dem Stichpunkte vor Ort angefertigt wurden und dessen Themen zu Hause ausgearbeitet werden mussten.