Am Sonntag, dem 18. Oktober 2015 trafen sich gegen 10.00 Uhr die ehemaligen Schüler und Bio-AG-Mitglieder David Berg, Sebastian Jarling (beide Abiturjahrgang 2011), Maximilian Martynek und Tim Marvin Trapp (beide Abiturjahrgang 2014) zusammen mit Herrn Zeigan, Herrn Girod und Frau Röder im Naturlehrgarten, um dort jährlich anfallende und weitergehende Pflegearbeiten durchzuführen. Mit zwei Balkenmähern wurden

von David Berg, Sebastian Jarling, Herrn Girod und Frau Röder die großen Wiesenbereiche des 8000 m² großen Naturlehrgartens gemäht. Außerdem musste der Uferbereich des Schulteichs manuell zurückgeschnitten und überschüssiges Pflanzenmaterial aus dem Teich entfernt werden, wobei Frau Röder, Maximilian Martynek und Tim Marvin Trapp zum Einsatz kamen. Die Pflanzen rund um die Steinhaufen und den Holzstapel sowie Brombeergestrüpp wurden von Tim Marvin Trapp mit einem Freischneider entfernt.
Starkäste und Stämme einiger Stiel-Eichen und Hainbuchen, die in die Streuobstwiese hineinragten und sowohl die Wiesenpflanzen als auch die Obstbäume zu sehr beschattet haben, wurden abgesägt und abtransportiert, wobei sich besonders Tim Marvin Trapp, Maximilian Martynek und Herr Zeigan einbrachten, eine sicherlich schweißtreibende Angelegenheit. Gegen 16.30 Uhr war der Arbeitseinsatz beendet. Der Muskelkater am nächsten Tag war uns allen gewiss.
Hier einige Impressionen von der Arbeit:

Sebastian Jarling in der Magerwiese

Frau Röder im Einsatz vor der Feldgehölzhecke

Herr Girod bei der Mahd in der Hochstaudenwiese

Solche Starkäste wurden abgesägt

Herr Zeigan schafft abgesägtes Astwerk von der Fläche

Tim Marvin Trapp, David Berg und Sebastian Jarling (von links nach rechts). Das dickere Astholz wurde zum Abtransport als Brennholz am Wegrand gelagert.

Am zweiten und dritten Schultag nach den Herbstferien wurde das Mähgut von den Wiesenflächen entfernt. Hierzu kamen Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 b und 9 c sowie des Differenzierungskurses Biologie/Chemie der Jahrgangsstufe 9, des Biologie-Projektkurses der Jahrgangsstufe 11 (Q1) und des Biologie-Leistungskurses der Jahrgangsstufe 12 (Q2) zum Einsatz. Unter der Leitung von Herrn Girod und Tim Marvin Trapp wurde mit Heurechen, Heugabeln und Schubkarren fleißig gearbeitet. Es war zwar kalt und zum Teil etwas nebelig, aber wenigstens trocken. Noch bevor Nieselregen am Donnerstag einsetzte, waren die Pflegearbeiten zum Abschluss gekommen und die Geräte wieder im Schuppen verstaut.
Hier Bilder von der Arbeit unserer Schülerinnen und Schüler:

Viele fleißige Hände rechten das Heu zusammen,

luden es auf Schubkarren auf und fuhren es zur Abladestelle am Bahndamm

 

 

 

 

An der Abladestelle wurde das Heu verteilt, damit der Komposthaufen nicht zu hoch wird

Die Vogelnistkästen im Gehölzstreifen wurden kontrolliert. Der erste Nistkasten war zu zwei Dritteln mit Nistmaterial gefüllt. Beim Öffnen sprang eine Haselmaus Nicki Drescher (9 Diff. Bi/Ch) auf die Hand und ergriff rasch die Flucht. Haselmäuse gehören zu den Bilchen und sind mit dem Siebenschläfer nah verwandt. Haselmäuse sind selten und stehen unter Naturschutz. Es war der erste Nachweis dieser Art im Naturlehrgarten. Ihr Vorkommen beweist, wie wertvoll die Biotopstrukturen im Naturlehrgarten für den Artenschutz sind. Der Nistkasten wurde nicht wie üblich ausgeräumt und gereinigt, sondern schnell wieder verschlossen, da die Haselmaus ihn wahrscheinlich als Winterquartier nutzt. Auch im zweiten Nistkasten befand sich ein Haselmausnest. Der dritte konnte schließlich ausgeräumt und gereinigt werden. Er war normal mit einem Meisennest belegt.

Die Hummelnistkästen wurden ebenfalls kontrolliert und zur Überwinterung ins trockene Schulgebäude transportiert, damit sie nicht verrotten. In einem befand sich ein Hummelnest, der zweite enthielt ein Wespennest.

Abtransport der beiden Hummelnistkästen

Oh Wunder! Ein Wespennest im Hummelkasten!

Nicht nur im Frühjahr und Sommer, nein auch im Herbst, und das sogar bei Pflegearbeiten, kann man interessante Entdeckungen im Naturlehrgarten machen.
Zum Schluss noch einige Bilder aus der Streuobstwiese nach der Mahd:

Der Apfelbaum der Sorte Elstar trägt reichlich Früchte.
Äpfel (hier die Sorte Elstar) und Birnen (hier die Sorte Gellerts Butterbirne) sind ein Schmaus nicht nur für uns sondern für viele Tierarten, die davon profitieren.

 

Die durchgeführten Pflegearbeiten sind notwendig, um die artenreichen Wiesen dauerhaft zu erhalten. Durch die Simulation einer extensiven Bewirtschaftung werden seltene Pflanzen- und Tierarten gefördert. Außerdem können die Schülerinnen und Schüler hier vor Ort ökologische Zusammenhänge erarbeiten und es werden Begegnungen mit vielen Pflanzen- und Tierarten im Unterricht ermöglicht.
Allen, die sich an der Pflege beteiligt haben, sei an dieser Stelle gedankt. Sie haben hierdurch praktische Naturschutzarbeit geleistet und gleichzeitig dabei den Lernort für ihren eigenen Biologie-Unterricht optimiert.