Die Klassen 8 a und 8 b an den Rösper Teichen

Am Donnerstag, dem 7. Mai 2015 fand sich die gesamte Jahrgangsstufe 8 um 7.24 Uhr in der Rothaarbahn ein, die Dank der Umstellung von der DB-AG auf die Hessische Landesbahn nicht bestreikt wurde. Die Stationenwanderung von Birkelbach nach Helberhausen stand auf dem Lehrplan. Und so ging es nach dem Ausstieg per Pedes weiter zur ersten Station, den Rösper Teichen, wo Herr Girod klassenweise die Schülerinnen und Schüler über diese im Kreisgebiet einzigartigen Biotope und ihre Pflanzen- und Tierwelt aufklärte. Begleitet wurden die Klassen von Herrn Schäfftlein (8 a), Herrn Mockenhaupt (8 b), Herrn Girod (8 c) und Frau Maaß (8 d).
An der Station 2 wurden die Schülerinnen und Schüler von Herrn Arnold empfangen. Hier ging es um den Moorbirken-Bruchwald im Schwarzbachtal, durch den der natürlich mäandrierende Schwarzbach fließt. Kurz vor dieser Station haben die Schüler die Grenze zum Kreis Olpe überschritten. Hier auf 500 m ü. NN demonstrierte Herr Arnold unter anderem die Wasserspeicherkapazität des Torfmooses, einer Charakterart des feuchten Birken-Bruchwalds. Das Torfmoos ist verantwortlich für die Bildung des Torfs im Boden dieses Waldtyps.
Zur Station 3, der Heinsberger Hochheide, waren rund 100 Höhenmeter zu überwinden, das meiste davon auf einem streckenmäßig kurzen, dafür aber sehr steilen Abschnitt. Frei nach dem Motto –„was uns nicht umbringt, macht uns nur noch härter“ – wurde zuerst die von Herrn Zeigan betreute Station abgearbeitet, bevor man in die Mittagspause ging. Herr Zeigan zeigte den Schülerinnen und Schülern die Besonderheiten der Hochheide und informierte über die Entstehung und Pflege dieser alten Kulturlandschaft, die heute als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist. Hier wachsen als Charakterarten die Gemeine Besenheide, die Heidelbeere, die Preiselbeere und der Wacholder, dessen aromatische Beeren in der Küche als Würze und in Schnapsbrennereien zur Herstellung von Wacholderschnaps dienen.

Die Klasse 8 c beim Dreiherrenstein

Etwas höher als die Heinsberger Hochheide liegt der Dreiherrenstein, den alle Klassen auf dem Weg zur Station 4 passierten. Hier stießen bis zur kommunalen Neugliederung in Nordrhein-Westfalen im Jahr 1975 die Grenzen dreier Landkreise zusammen, Kreis Olpe (Sauerland), Kreis Wittgenstein und Kreis Siegen (Siegerland). Nach der Zusammenlegung zum Kreis-Siegen-Wittgenstein verläuft hier nur noch die Grenze zum Kreis Olpe, die an dieser Stelle überschritten wurde. Wieder in der Heimat angelangt ging es nun leicht bergab zur letzten Station, einem Rotbuchen-Hochwald in montaner Lage (ca. 620 m ü. NN). Frau Laubenbacher informierte hier über die bei uns unter natürlichen Bedingungen vorherrschende Waldform und grenzte diese gegenüber den von Menschen eingebrachten Fichtenforsten ab. Auf den basenarmen heimischen Böden stockt hier ein bodensaurer artenarmer Hainsimsen-Buchenwald, wobei sich artenarm nur auf die Flora nicht aber auf die Tierwelt bezieht. Diese Waldform ist gegenüber Naturkatastrophen wie z.B. Stürmen wesentlich widerstandsfähiger als der Fichtenforst.

Die Klasse 8 d im Rotbuchen-Hochwald

Nach den vielfältigen Informationen, zu denen es bei jeder Station vier Fragen zur Bearbeitung gab, deren Beantwortung Bestandteil der ökologischen Facharbeit ist, ging es von der Station 4 zunächst leicht, dann aber steil bergab in Richtung Helberhausen im Ferndorftal, wo der Linienbus alle wieder zu ihren Wohnorten brachte. Kurz vor Helberhausen wanderte man durch landwirtschaftliches Grünland, wo ein Aurorafalter die Aufmerksamkeit erregte.

Der Aurorafalter gehört zur Familie der Weißlinge. Aurorafalter fliegen ausschließlich von Mitte April bis Ende Mai. Nur die Männchen tragen die orangene Farbe auf den Vorderflügeln, die an die Farbe des Himmels im Osten während der aufgehenden Sonne erinnert und die der Art den Namen eingetragen hat (Aurora: römische Göttin der Morgenröte). Während die Falter von Nektar an Blüten saugen, ernähren sich die Raupen von den Blättern des Wiesen-Schaumkrauts, woran die Weibchen die Eier ablegen. Auch solche sich während der Wanderung ergebende Aspekte wurden thematisiert.