Nicht erst seit gestern betrachtet die deutsche Wirtschaft den Mangel an naturwissenschaftlich-technischem Nachwuchs mit zunehmender Sorge. Der Anteil an Schülerinnen und Schülern mit qualifizierter Ausbildung im Bereich der klassischen MINT-Fächer wie Mathematik, Physik, Chemie oder Informatik, die ein Studium in diesen Bereichen aufnehmen, ist nach wie vor gering. Um so bedauerlicher, da jedem MINT-Absolventen eine Jobgarantie quasi frei Haus geliefert wird.
Am Gymnasium Stift Keppel erfährt die Ausbildung im MINT-Bereich besondere Aufmerksamkeit, hat die Schule doch einen ausgewiesenen MINT-Schwerpunkt als Mitglied im exklusiven Kreis der MINT-EC Schulen (Verein mathematisch-naturwissenschaftlicher Excellence-Center an Schulen e.V.) oder im von der Deutschen Telekom Stiftung geförderten Netzwerk „Junior-Ingenieur-Akademie“.
Ein Baustein der mathematisch-naturwissenschaftlichen Ausrichtung des Gymnasiums Stift Keppel ist dabei die Teilnahme am MINToring-Projekt MINToring Si, einem Gemeinschaftsprojekt des Verbands der Siegerländer Metallindustriellen VdSM, der Universität Siegen sowie der Bezirksregierung Arnsberg.
In diesem auf drei Jahre angelegten Projekt werden Schülerinnen und Schüler der Qualifikationsphase der Oberstufe in den letzten beiden Schuljahren sowie im ersten Studienjahr von erfahrenen Studierenden in naturwissenschaftlich-technischen Studiengängen begleitet und an wissenschaftliches Arbeiten im MINT-Bereich sowie ein MINT-Studium herangeführt – daher auch der Name, der sich aus MINT-Mentoring, also MINT-Betreuung, ableitet. Darüber hinaus soll der Übergang von der Schule in das Studium deutlich erleichtert werden. Insbesondere die bei MINT- Studiengängen kritische Hürde der Studienanfangsphase soll durch die MINToren abgemildert und somit der Grundstein für ein erfolgreiches Studium gelegt werden.
Im Laufe der drei Jahre nehmen die Schülerinnen und Schüler an verschiedenen Workshops und MINT-Camps teil, bei denen sie in Zusammenarbeit mit Betrieben, Forschungseinrichtungen und der Universität Siegen an Arbeits- und Forschungsfelder im MINT-Bereich herangeführt und mit Blick auf das Studium im Bereich Lern- und Wissensmanagement fit gemacht werden. Ein wesentlicher Baustein ist dabei die MINT-Projektarbeit im zweiten Förderjahr, bei der die Teilnehmer, betreut durch die MINToren, an einem eigenständigen Forschungsprojekt arbeiten und dieses im Rahmen einer Projektbörse vorstellen.
Nach einem schriftlichen Bewerbungs- und Auswahlverfahren haben sich drei Keppeler Schülerinnen und Schüler für die diesjährige Teilnahme an diesem besonderen Projekt qualifiziert: Maren Belz, Alexander Ochs und Johanna Schmidt aus der Q1. Bereits seit letztem Jahr nehmen Jona Bensberg und Miriam Hanke teil.