Im Rahmen der letzten Unterrichtseinheit erklärte sich Dr. Peter Liese bereit, den Schülerinnen und Schülern unter Aufsicht von Frau Pruß einen Einblick in sein Berufsleben als Politiker und sein vielseitiges Engagement zu bieten. So konnten die Schülerinnen und Schüler spezifische Fragen zu seinen Themenkomplexen stellen und somit einen ersten Einblick in die politische Welt, vor allem aber in das Leben des deutschen Politikers als Europaabgeordneter der CDU für Nordrhein-Westfalen, erlangen und Inhalte seines Berufs kennenlernen.                                                                               

Die Moderation übernahmen mit Levi Berg und Samuel Lach zwei Schüler der Jahrgangsstufe Q1, deren erste Fragen Dr. Lieses Beweggründe für den Eintritt in die Politik galten. Dr. Peter Liese äußerte, er sei bereits immer schon politisch interessiert gewesen. Unterstützend dafür wirkte bereits die beidseitige Begeisterung seiner Großeltern, die vor allem der Politik galt. Er begann nach seinem Abitur in der Bundeswehr tätig zu werden, was ihn jedoch nicht ausreichend forderte. Der Wille der Jungen Union beizutreten wuchs. Dort fand er schnell Gleichgesinnte und setzte sich vermehrt für menschliches Leben aber auch die Gesundheit ein, die seiner Meinung nach geschützt werden sollte. Er entschied sich damals bewusst für ein Medizinstudium, um nicht abhängig von der Politik zu werden und sich für seine Ideale zu engagieren. Die zentrale Problemfrage widmeten die Schüler jedoch vor allem der Corona Pandemie und der daraus resultierenden Schwierigkeiten aber auch den Herausforderungen, denen sich die Politik stellen muss. Als geeigneter Mediziner, wurde Dr. Peter Liese in zahlreiche Entscheidungen mit einbezogen und er verschaffte sich Gehör in seiner Fraktion. Er äußerte das Ziel im Sommer bereits alle Personen geimpft zu haben und somit die hohe Ansteckungsgefahr in der Pandemie zu minimieren. Seiner Meinung nach wurden zwar reichlich Experten in Entscheidungen einbezogen, demnach lief die Kommunikation weniger erfolgreich mit dem Europäischen Parlament, das laut ihm zu wenig in weitreichende Entscheidungen eingebunden wurde. Fortlaufend beschäftigte die Schülerinnen und Schüler die Frage, was ein Impfangebot für jüngere Leute bedeutet. Kann so die Rückkehr zu einem beschwerdefreieren Alltag und der Beginn zur Normalität geschaffen werden? Für Dr. Peter Liese ist diese Frage schwer beantwortbar, da er keine Versprechen geben kann, die voraussichtlich nicht eingehalten werden können. Dennoch ist er der Ansicht, dass die Impfkapazitäten sich verbessert haben und Impfzentren ihre Arbeit weitaus besser vollbringen, als es noch vor einigen Monaten der Fall war. Er appelliert die bedrohlich hohen Zahlen runterzukriegen. Er zieht einen Vergleich zu anderen Ländern, die bereits viel weiter sind als Deutschland. Er ist durchaus der Auffassung, dass auch das größere Impfangebot die Rückkehr in ein „normales“ Leben ermöglichen wird. Aus bisherigen Forschungen geht hervor, dass durch eine Impfung das Virus kaum weitergetragen werden kann und der Krankheitsverlauf bei einer Infektion keinen lebensbedrohlichen Verlauf nehmen kann. Der von ihm angesprochene Aspekt, bezüglich der geringen Platzierung Deutschlands, welches unter den 30 Impfplätzen steht, liegt an mangelnder Kommunikation. Er nennt den Schülerinnen und Schülern ein paar essenzielle Gründe. Die Europäische Union weise Lücken auf, im Bezug auf Präventionen, wenn eine Extremsituation eintritt, die frühzeitiges Handeln erfordert. Im Gegensatz zur USA habe Deutschland keine Einrichtungen errichtet, die das Leben im Falle einer Pandemie erleichtern würden. In den USA gebe es eine Institution (Barga), die das Einkaufen in Krisensituationen erleichtert. Als zweiten Grund nennt er die Unstimmigkeiten zwischen der Firma Pfizer und dem Partner Biontech, die Unterstützung forderte.

Er sagt, die Länder seien vor neue Herausforderungen gestellt das Virus einzugrenzen. Ein Lockdown als Lösungsvorschlag wird von Bürgern häufig negativ bewertet, was für weitere Schwierigkeiten sorgt. Er sieht als einzig sinnvolle Möglichkeit, die Pandemie in den Griff zu bekommen, die Menschen weiter zu impfen und einheitliche Einschränkungen auf Arbeitsplätzen und zuhause zutreffen, da dort die Virusübertragung am wahrscheinlichsten ist. Unterricht in größeren Räumen, die bereit gestellt werden sollen und die fortlaufende Maskenpflicht, sollen unterstützend wirken. Trotz der aufgetretenen Nebenwirkungen fordert er dazu auf, sich weiter impfen zu lassen, denn nur so sei die Krise überwindbar. Auch wenn erhebliche Unterschiede zwischen den Impfstoffen bestehen, ist er der Meinung, egal welcher Impfstoff zur Verfügung steht, man solle ihn dankend nehmen. 

Abgesehen von der aktuellen Corona-Krise, interessierten sich die Schülerinnen und Schüler auch für sein großes Engagement in der Umweltpolitik, das sie in der jetzigen Situation als vernachlässigt vermuteten. Für Herrn Dr. Peter Liese, sollte die Umweltpolitik auch weiterhin Priorität haben. Es ist auch immer noch ein wichtiges Thema im EU Parlament. Unternehmen sollten wegen Corona Schwächung nicht durch Umwelt Beschränkungen Insolvenz anmelden müssen. Er sieht die starken Umweltauflagen als kontraproduktiv und das akute Problem muss trotzdem angepackt werden, da wir die letzte Generation sind, die das weitreichende Problem noch beheben können. Der Klimawandel bleibt dramatisch. Es kann nicht alles erfüllt werden aber die Grundtendenz ist richtig. Bereits „Friday for Future“ hat gute Auswirkungen und einen neuen Blickwinkel auf die Umwelt geschaffen. Diese Bewegung sorgt dafür, dass die Umweltpolitik zunehmend an Relevanz gewonnen hat und das Thema ernst nimmt. Das medizinische Engagement des Europaabgeordneten spielte für die Schülerinnen und Schüler auch eine große Rolle.  Sie sind näher auf die Krebsbekämpfung eingegangen und haben erfahren, dass für eine Bekämpfung dieser dramatischen Erkrankung bessere Forschungen über Grenzen hinweg notwendig sind. Experten haben das Ziel, Krebs zu heilen und sehen 20 Jahre als eine realistische Zeitspanne an. Die Europäische Kommission müsste etwa 4 Milliarden Euro für die Bekämpfung investieren. Die Schülerinnen und Schüler erfuhren zudem einiges über Wahlen, auf die die Corona-Pandemie starke Auswirkungen zeigt. Dr. Peter Liese sieht Umfragen weiterhin als relevant, denn es gehe nicht nur um den Wahlerfolg, sondern viel mehr um die Gründe des Politikers, und das Vertrauen der Bürger, das sie dem Politiker schenken. Er sieht jedoch einen direkten Dialog zur Verständigung als geeigneter. Nicht nur die Wahlvorgänge sind beeinträchtigt durch die aktuelle Situation, auch die Schere zwischen Arm und Reich baue sich immer weiter aus so Liese. Der Wohlstandszuwachs in den letzten Jahren habe durch Corona stark gelitten. Einige verdienen durch Online- Shopping besser als zu vor, wobei zu erwähnen gilt, dass der Handel Steuern zu zahlen hat und er der Meinung ist, wie Amazon dies umsetzt kann nicht toleriert werden und Verallgemeinerungen nötig sein. Zuletzt kamen die Schülerinnen und Schüler noch auf seinen Arbeitsalltag zusprechen, der bei einigen für Überraschung sorgte. Denn er äußerte abschließend etwa 50% an Diskussionen teilnehmen zu dürfen, die meist mit Bürgergesprächen zusammenhängen und die andere Hälfte der Zeit investiert er in Sacharbeit. Etwa drei bis vier Tage im Monat verbringt er arbeitsbedingt in Brüssel oder Straßburg, was viele Hundert Kilometer Anfahrt bedeuten. Durch sein Nutzen der öffentlichen Verkehrsmittel, wird sein Umweltinteresse und sein Engagement belegt. Die aktuelle Situation erfordert jedoch zunehmend Homeoffice und den weiteren Ausbau des Internets.

Hiermit möchten wir Herrn Dr. Peter Liese noch einmal ganz Herzlich für das entgegengebrachte Vertrauen und das er sich die Zeit genommen hat, die ihm gestellten Fragen detailliert zu beantworten, bedanken. 

Holly Hoffmann, Lukas Schneider, Q1

 

Liese